Geschichte
Meilensteine unserer Vereinsgeschichte
1885: Gründung des Verschönerungsvereins, Sektion Donaueschingen
Im Mai 1885 verfasste der in Donaueschingen praktizierende Arzt Dr. Becker ein Einladungsschreiben folgenden Inhalts: “man beabsichtigt hier, wie in den meisten Städten des Schwarzwaldes, einen “Gemeinnützigen Verein – Verschönerungsverein” zu gründen, dessen Aufgabe es wäre, den Aufenthalt für Einheimische und Fremde möglichst angenehm zu machen “. Dieser Vorschlag fand breite Zustimmung und damit trat der Verschönerungsverein als Vorläufer des Schwarzwaldvereins, Sektion Donaueschingen, in Aktion.
1888: Gründung des Schwarzwaldvereins Donaueschingen
Wiederum war es Dr. Becker, der im Jahre 1888 auf Vorschlag des damaligen Oberamtmanns Weber die Mitglieder des Verschönerungsvereins aufforderte, eine Sektion des Schwarzwaldvereins zu gründen. Diesem Vorschlag wurde zugestimmt und unter Vorsitz von Oberamtmann Weber die Sektion noch im selben Jahr gegründet. Damals betrug der Jahresbeitrag “fünf Mark”, wovon drei Mark an den Hauptverein abgeführt werden mussten. Oberamtmann Weber, der bereits im Jahre 1886 an seinem damaligen Dienst- und Wohnsitz die Sektion Schönau gegründet hatte, blieb den Donaueschingern nicht lange erhalten. Er wurde noch im Jahre 1888 Oberbürgermeister in Konstanz und Dr. Becker, der an seiner Stelle den Vorsitz übernahm, ging 1891 als Bezirksarzt nach Engen.
1905: Errichtung des ersten Wanderwegs durch die Gauchachschlucht
Es war das Los der Sektion Donaueschingen, dass auch in den Folgejahren die Vorsitzenden infolge beruflicher Veränderungen schnell wechselten. Das sollte aber nicht bedeuten, dass in den 12 Jahren bis zur Jahrhundertwende nichts geleistet wurde. Die Protokolle jener Jahre besagen, dass neue Wege angelegt, Denkmale errichtet, Bänke aufgestellt und als besondere Leistung ein Fußpfad von Donaueschingen zur Nachbarstadt Bräunlingen angelegt wurde. Des Weiteren wurde ein Führer durch Donaueschingen herausgegeben, 600 Drucke des von Dr. P. Hopfgartner aufgenommenen “Alpenpanoramas vom Schellenberg!’ hergestellt und zum Vertrieb gebracht. Unter dem Vorsitz des 1900 gewählten Hofapothekers Wilhelm Baur wurde sodann eine 20 Jahre andauernde stabile und aktive Periode eingeleitet. Herauszuheben ist insbesondere die Herstellung eines Fußweges von Döggingen durch die Gauchachschlucht bis zur Mündung in die Wutach. Im Frühjahr 1905 wurde dieses Werk vollendet. (Siehe hierzu den Beitrag von Thomas Heidegger über den Wanderweg durch die Gauchachschlucht); aber auch die Herstellung einer Schautafel mit dem Alpenpanorama vom Schellenberg aus ist geschehen gemäß der bereits vorhandenen Panoramakarte. Nach dem Tode von Wilhelm Baur im Jahre 1920 wurde in Erinnerung und Würdigung seiner Verdienste der Wanderweg durch die Gauchach auf seinen Namen getauft.
1945: Verbot des Schwarzwaldvereins durch das Hitlerregime
Nach mehr oder weniger wechselvollen Jahren, in denen Anton Mall als 2. Vorsitzender (einen 1. gab es in dieser Zeit nicht) die Geschicke der Sektion leitete, kam es 1945 zum Verbot durch das Hitlerregime.
1955 - 1967: Wiedergründung des Schwarzwaldvereins Donaueschingen
Unter Ingenieur Dangelmaier wurde der Verein im Jahre 1955 wieder gegründet. Diese Periode endete nach dessen Tod im Jahre 1967. Die zu diesem Zeitpunkt noch verbliebenen Mitglieder schlossen sich teils dem Turnverein Donaueschingen, teils der Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins Villingen an und agierten als autonome Wandergruppe.
1985: Erneute Wiedergründung des Schwarzwaldvereins Donaueschingen
Erst im Jahre 1985 wurde ein neuer Anlauf genommen, den Ortsverein Donaueschingen wieder zu gründen. In einer recht turbulenten Versammlung am 28. März 1985 wurde gegen die ablehnende Haltung der genannten Wandergruppe die Neugründung beschlossen und in der ersten ordentlichen Mitgliederversammlung am 25. April desselben Jahres durch 23 Mitglieder sanktioniert. Dabei machte sich der damalige Hauptgeschäftsführer Siebler-Ferry als Geburtshelfer außerordentlich verdient. Als 234. Mitglied wurde der Ortsverein Donaueschingen in den Hauptverein aufgenommen. Ein besonderer Glücksfall erwies sich die Wahl von Tilman von Kutzleben zum 1. Vorsitzenden. Mit seiner Erfahrung als damaliger stellvertretender und späterer Hauptfachwart für Heimatpflege im Hauptverein verlieh er dem jungen Ortsverein die nötigen Impulse. Die erste richtige Wanderung ging, wie konnte es anders sein, unter der natur- und gewässerkundlichen Führung durch die Hauptwegewartin Gisela Tillmanns in die Wutachschlucht. Im Februar 1986 verzeichnete der Ortsverein bereits 121 Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 31 Jahren. Aktivitäten und Mitgliederzahlen wuchsen in den folgenden Jahren unter dem wiedergefundenen Wimpel der früheren Jahre beträchtlich. 1990 zählte der Ortsverein 213 Mitglieder, 1996 bereits 232 und 1995 waren es beim 10-jährigen Bestehen 310. Am 30. August 1993 erhielt Helmut Limberger den Umweltpreis des Hauptvereins für die Organisation der Ostwegwandertouren mit An- und Abreise ausschließlich mit ÖPNV.
1995 - 2000: Positive Entwicklung der Mitgliederzahlen
Nach beinahe 10-jähriger Amtszeit übergab Tilman von Kutzleben den Vorsitz an Jürgen May, der mit einer aktiven Vorstandschaft die Entwicklung des Ortsvereins dynamisch fortsetzte. 1999 wurde erstmals eine eigene Familiengruppe gebildet. Im Jahr 2000 zählte der Ortsverein nahezu 550 Mitglieder, wobei das 500. Mitglied bei einer Städtereise nach Paris begrüßt werden konnte. Es waren vor allem die Vielfalt und die Qualität der Angebote, die von den Mitgliedern sehr gut angenommen wurden und in all den Jahren zum festen Bestandteil der Vereinsarbeit wurden. Über mehrere Jahre wurde das Halbtax-Abo für die Schweiz genutzt und jeden Monat mindestens eine Wanderung in der Schweiz durchgeführt.
2000 bis 2020: Entwicklung zu einer festen Größe in der Vereinslandschaft der Quellregion Donau
In den folgenden 20 Jahren wurde der Ortsverein durch die Vorsitzenden Gaby Lutz, Renate Seifert, Dorothea Creutzburg, Herbert Albicker und Hans-Helmut Bernd geleitet und geprägt. Der Ortsverein entwickelte sich zu einer festen Größe in der Vereinslandschaft der Quellregion Donau und gehörte mit 80 Veranstaltungen im Wanderprogramm 2000 zu den aktivsten Vereinen der Baar. Zu dieser Zeit entstand der Begriff des Genusswanderns, der bis heute das Veranstaltungsprogramm prägt. Besonders wertvoll waren die zahlreichen Helfer bei der erfolgreichen Ausrichtung der 131. Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins im Mai 2000 in der Donauhalle. Im Zeitraum 2002 bis 2004 erfolgten die Renovierung der Aussichtstafel (Alpenpanorama) auf dem Schellenberg, die Errichtung einer neuen Brücke in der Gauchachschlucht, die Erstellung der neuen Wegweiser und Markierungen und die Neumarkierung im Städtedreieck sowie die Einführung der Wegepatenschaften für die Betreuung des neuen Wegenetzes. Das Jahr 2006 war der Beginn einer wunderbaren langjährigen Freundschaft zwischen dem Schwarzwaldverein Donaueschingen und dem Vogesenclub Saverne. Die Feierlichkeiten anlässlich der Jahrestage der Städtepartnerschaft Donaueschingen – Saverne gehörten zu den Höhepunkten der Begegnungen und haben sich zu einer wertvollen Tradition entwickelt, bei welcher aller 5 Jahre der Wanderstock zwischen Saverne und Donaueschingen getragen wird. Anlässlich des 25. Vereinsjubiläums im Jahr 2010 überreichten die Saverner Freunde symbolisch ein Lindenbäumchen, das auf dem Schellenberg gepflanzt wurde und seitdem regelmäßig vom Ortsverein gepflegt wird. Von 2011 bis 2016 wurden die 6 Etappen des Schluchtensteiges erwandert. Seit 2013 werden durch die zertifizierte Gesundheitswanderführerin Sofie Lautemann einmal wöchentlich Gesundheitswanderungen zur Förderung der Fitness durchgeführt. Am 08.08.2024 fand die 500. Gesundheitswanderung statt.
2021 bis heute: Übergabe an die nächste Generation
Im Jahr 2021 übernahm Astrid Speck den Vereinsvorsitz. Damit wurde der Generationenwechsel eingeleitet. Dieser Wechsel war wichtig, um die Kontinuität und die Zukunft des Vereins zu sichern. Um nach außen als moderner Verein mit Corporate Identity aufzutreten, wurden die Wanderführer/-innen, Wegepaten/-innen, Heftausträger/-innen und anderweitig Engagierte mit Softshelljacken und Poloshirts im Schwarzwaldvereins-Design ausgestattet. Die Corona-Pause wurde genutzt, um die Vereinsstruktur und -dokumente zu überarbeiten. Im Januar 2022 wurden mit den Städten Hüfingen, Bräunlingen und Donaueschingen neue Verträge über die Wegepflege abgeschlossen. Darüber hinaus hat der Vorstand 2022 eine Ehrungsrichtlinie und eine Richtlinie zur Durchführung von Wanderungen und Veranstaltungen verabschiedet. Am Ostersamstag, den 16.04.2022 wurde am Donauursprung eine Friedenslinde gepflanzt. Mit über 80 Teilnehmern, einschließlich einer ukrainischen Familie, war dies ein bewegendes Ereignis. Im Jahr 2025 feiert der Schwarzwaldverein Donaueschingen mit einem attraktiven Programm sein 40-jähriges Vereinsjubiläum.